
Vera Drebusch übersetzt in ihrem Entwurf ein dreidimensionales textiles Objekt in den öffentlichen Raum. Das die zylindrische Litfaßsäule umschließende großflächige und farbenreiche Motiv zeigt in der Struktur eines weichen Teppichflors eine Vulkanlandschaft aus der Vogelperspektive – gleichermaßen fruchtbar wie in ständiger Bedrohung. „Die Farbflächen des Teppichs beziehen sich auf eine Luftansicht von bunten Feldern am Hang eines Vulkans, wo Ackerbau betrieben wird. Aus der todbringenden Lava ist eine blühende, aber prekäre Landschaft entstanden, die zwar jederzeit unter dem nächsten Ausbruch zu verschwinden droht, zunächst aber Leben spendend ist. Das ist die Art von zyklischen Widersprüchen, welche die Arbeit von Vera Drebusch nähren.“ Der dem Motiv als Ausgangpunkt dienende hochflorige Bildteppich „nichts als die Wahrheit“ (2015, Wolle, 200 × 140 × 2 cm) entstand in der traditionsreichen Technik des Tuftens, bei der die Künstlerin mittels einer schweren Garnpistole Garn in ein Trägergewebe eingeschossen hat. „Mit dem extrem körperlichen Herstellungsverfahren des Teppichs […] erlebte die Künstlerin einen Bruchteil der tellurischen Vulkankräfte nach und ging dabei bis an ihre physischen Grenzen. (Emmanuel Mir)
Pressetext: Kunsthochschule für Medien Köln
Das Projekt “Kunst an Kölner Litfaßsäulen” ist eine Kooperation der Kunsthochschule für Medien Köln, der Ströer Gruppe und der Stadt Köln.
Die Arbeit von Vera Drebusch wurde zur Art Cologne installiert und hängt seitdem an 100 Standorten in ganz Köln.
Vera Drebusch ist Förderpreisträgerin des Landes NRW für junge Kunst 2015