Archive 2022 KubaParis

Made in...

Alwin Lay, Luftschlange, 2022, Pigment Print, 165x120cm
Alwin Lay, Luftschlange, 2022, Pigment Print, 165x120cm
Alwin Lay, Push Pin, 2021, Pigment Print, 34x28 cm
Alwin Lay, Push Pin, 2021, Pigment Print, 34x28 cm
Alwin Lay, Zwei Zitronen, 2022, Pigment Print, 120x100cm
Alwin Lay, Zwei Zitronen, 2022, Pigment Print, 120x100cm
Alwin Lay, Klammer (gold), 2022, Pigment Print, 80x60cm
Alwin Lay, Klammer (gold), 2022, Pigment Print, 80x60cm
Alwin Lay, Klammer (silber), 2022, Pigment Print, 80x60cm
Alwin Lay, Klammer (silber), 2022, Pigment Print, 80x60cm
Alwin Lay, Do it, 2016, Pigment Print, 50x40cm
Alwin Lay, Do it, 2016, Pigment Print, 50x40cm
Alwin Lay, Tube, 2021, Pigment Print, 110x140cm
Alwin Lay, Tube, 2021, Pigment Print, 110x140cm
Alwin Lay, Installation, Le Bureau 2022
Alwin Lay, Installation, Le Bureau 2022
Alwin Lay, mod. CLASSIC, 2019, Pigment Print, je 70x60cm, Installation, Le Bureau 2022
Alwin Lay, mod. CLASSIC, 2019, Pigment Print, je 70x60cm, Installation, Le Bureau 2022
Alwin Lay, Glückwunsch / Congrats, 2018, Pigment Print, 34x28 cm
Alwin Lay, Glückwunsch / Congrats, 2018, Pigment Print, 34x28 cm
Alwin Lay, Dentalux, 2021, Pigment Print, 50x40 cm
Alwin Lay, Dentalux, 2021, Pigment Print, 50x40 cm

Location

Le Bureau

Date

12.05 –18.07.2022

Photography

Lars Monshausen / Alwin Lay

Subheadline

Im Ausstellungsraum Le Bureau zeigt der in Köln lebende Künstler Alwin Lay (* 1984 in Lugoj, Rumänien) neue Arbeiten in einer ortsspezifischen Installation.

Text

Die fotografischen Bilder von Alwin Lay entstehen aus einem erweiterten Verständnis davon, welche – sinnbildlichen wie konkreten – Räume einer Fotografie außerhalb des Ausschnitts ihres jeweiligen Bildraumes angehören. Lays Gedanken folgend, dass ein Foto nicht am Bildrand endet, sondern vielmehr durch Motiv, materialer Substanz und kontextueller Einbettung einen Bezugspunkt bildet, der dazu verhilft, ins Bild oder in den Blick genommene Zuschreibungen aufzulösen oder zu verschieben,[1] lassen auch seine neuen oder bislang noch kaum gezeigten fotografischen Bilder seiner aktuellen Ausstellung Made in... erkennen. Visuelle Formulierungen von inneren und äußeren Begehren, Konsumverhalten und Verfügbarkeiten führen das betrachtende Ich in Bezug zu Situationen abstrahierenden Objekten. Impulsant, pressierend, verausgabend, grotesk, vulgär, verquer, überhitzt – drückt sich ein praller Ballon gegen eine Reißzwecke, dreht und windet sich eine scharfkantige metallene Wäscheklammer, verschmiert eine Zahnbürste Zahnpasta, wird Toilettenpapier gedehnt, hängen oder stehen die Zitronen, dampft eine Luftschlange vor sich hin, raucht eine Zigarre einen Drink, vice versa inklusive. Fragen des (menschlichen) Verortens, Erscheinens und Präsentierens drängen sich zwischen den Bildmomenten und der Reflexion darüber auf und lösen sie zugleich fernab des surreal gesetzten Spotlights. Inmitten der Lokalisation, im Ausstellungsraum Le Bureau in Düsseldorf, der vormals den Verwaltungs- und Besprechungsangelegenheiten einer ehemaligen Möbelspedition diente, entfaltet sich ein Subtext zwischen Alwin Lays fotografischen Bildern und den abgegriffenen Begehren von Status, Hierarchie, Potenz und Ordnung. Es ist ein leises Umkreisen des Empfindens dessen, wie und wodurch sich Identität und Lebensraum ausformulieren (lassen). Vom Stilmittel der Fiktion berührt, führen so Lays fotografisch ausformulierte Szenarien zu Momenten des losgelösten Beobachtens, denen – als Reaktion auf die Inszenierung des Bildes – eine nackte Atempause innewohnt. Auf ein solches hüllenloses Anschauen zu reagieren, mag die wohlwollende Herausforderung sein, die Alwin Lays fotografischen Bildern nicht nur substanziell inhärent ist, sondern die sie bedingungslos markant auch anbieten. Text: Christina Irrgang ____ [1] Vgl. Alwin Lay im Gespräch mit Barbara Hofmann-Johnson, in: Alwin Lay – Prego, hrsg. v. Barbara Hofmann-Johnson, Ausst.-Kat. Museum für Photographie Braunschweig, Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln 2021, S. 158.

Christina Irrgang