Philipp Gufler, Becoming-Rabe, 2016, Ausstellungsansicht: „Exzentrische 80er – Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“ in der Lothringer 13 Halle, Foto © Constanza Melendez
Philipp Gufler, Becoming-Rabe, 2016, Ausstellungsansicht: „Exzentrische 80er – Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“ in der Lothringer 13 Halle, Foto © Constanza Melendez

Various Others – Eine kleine Tour durch die nicht-kommerziellen Ausstellungen

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Zum bereits fünften Mal kooperieren im Rahmen von VARIOUS OTHERS in München Galerien, Institutionen und Off-Spaces mit nationalen und internationalen Partner:innen. Dabei fallen dieses Jahr vor allem die Ausstellungen an kleineren, teilweise unabhängigen Orten auf, die thematisch einen Fokus auf Diversität, Repräsentation sowie Exklusion und Inklusion legen.

Christine Sun Kim & Thomas Mader: ATTENTION, 2022, Ausstellungsansicht Kunstraum München
© Christine Sun Kim & Thomas Mader, Courtesy the artists, Foto © Thomas Splett
Christine Sun Kim & Thomas Mader: ATTENTION, 2022, Ausstellungsansicht Kunstraum München © Christine Sun Kim & Thomas Mader, Courtesy the artists, Foto © Thomas Splett

Kunstraum München

ATTENTION
Christine Sun Kim & Thomas Mader
Kuratiert von Lena von Geyso
10. September - 23. Oktober 2022

Christine Sun Kim und Thomas Mader gehen seit zehn Jahren in ihrer gemeinsamen künstlerischen Praxis der Frage von Komplexität der Sprache und ihrer inklusiven sowie exklusiven Kraft nach. In ihrer neu für den Kunstraum München entwickelten Arbeit ATTENTION thematisieren sie den Umgang mit sozialen Medien sowohl für taube* als auch für hörende Menschen. Bereits an der Außenwand sind die Gesten "look here" und "look there" aus der Gebärdensprache angebracht und verweisen auf die raumgreifende Installation im Innenraum: Dort stehen sich zwei überlebensgroße rote aufblasbare Arme gegenüber, die mittels Ventilatoren eine teilweise absurd anmutende Choreographie dieser Gesten zitternd vollführen. Dabei berühren diese scheinbar einen abgeschliffenen Stein mit ihren zuckenden, unvorhersehbaren Bewegungen und verhindern für einen Moment, dass Betrachter:innen den Raum verlassen können und gefangen sind im unersättlichen Bedürfnis des Scrollens und dem Erhaschen nach Aufmerksamkeit.

*In Rücksprache mit dem künstlerischen Duo wurde das Wort taub gewählt, da es keinen Verlust wie bei dem Wort gehörlos vermittelt.

kunstraum-muenchen.de

Ausstellungsansicht: „Exzentrische 80er – Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“ in der Lothringer 13 Halle, Foto © Constanza Melendez
Ausstellungsansicht: „Exzentrische 80er – Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“ in der Lothringer 13 Halle, Foto © Constanza Melendez
Angela Stiegler: Angela Stiegler, "Schaumparty (Kirschblütenfest 2019)", 2022, Ausstellungsansicht: „Exzentrische 80er – Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“ in der Lothringer 13 Halle, Foto © Constanza Melendez
Angela Stiegler: Angela Stiegler, "Schaumparty (Kirschblütenfest 2019)", 2022, Ausstellungsansicht: „Exzentrische 80er – Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“ in der Lothringer 13 Halle, Foto © Constanza Melendez

Lothringer 13 Halle

Exzentrische 80er: Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt
Kuratiert von Angela Stiegler, Ergül Cengiz und Philipp Gufler, Burcu Dogramaci und Mareike Schwarz
​​09. September - 06. November 2022

Die medial und inhaltlich vielfältige und tiefgreifende Ausstellung mit Werken von Tabea Blumenschein (1952–2020), Hilka Nordhausen (1949–1993) und Rabe perplexum (1956–1996) setzt sich mit queeren, subkulturellen und kollaborativen Arbeitsweisen auseinander. Sie gibt einen diversen und intensiven Blick auf die 80er-Jahre frei, der nonkonform ist, nicht nur was die Geschlechts- und Identitätsbilder betrifft, sondern auch in Bezug auf gesellschaftliche und politische Themen dieser Zeit, die aktueller denn je sind. Deutlich wird dies auch durch die Einbindung zeitgenössischer Positionen: die Künstler:innen Ergül Cengiz, Philipp Gufler und Angela Stiegler haben gemeinsam mit den Kunsthistorikerinnen Burcu Dogramaci und Mareike Schwarz das vorhandene Archivmaterial in einen Dialog mit ihren eigenen Arbeiten gesetzt.

lothringer13.com

You call me but not to me, Hannes Heinrich, Hannes Heinrich, ‘n. T. (fold myself 1)’, 2022, oil on canvas, 250 x 190 cmBuket Isgören, Buket Isgören, ‘Buket’ series, 2015-19, pencil and coloured pencil on paper, 42 x 30 cm, installation view
You call me but not to me, Hannes Heinrich, Hannes Heinrich, ‘n. T. (fold myself 1)’, 2022, oil on canvas, 250 x 190 cmBuket Isgören, Buket Isgören, ‘Buket’ series, 2015-19, pencil and coloured pencil on paper, 42 x 30 cm, installation view
Hannes Heinrich, ‘n. T (Rockaway)’, 2022, oil, charcaol on canvas, 45 x 35 cm
Hannes Heinrich, ‘n. T (Rockaway)’, 2022, oil, charcaol on canvas, 45 x 35 cm

GiG Munich
in Zusammenarbeit mit Temporary Gallery, Centre for Contemporary Art, Köln

You call but not to me
Hannes Heinrich und Buket Isgören
09. September - 29. September 2022

In einem temporär genutzten Raum in der Milchstraße stehen sich die Werke von Buket Isgören, einer autistischen Künstlerin, und Hannes Heinrich gegenüber. Beide bedienen sich für ihre künstlerische Praxis banaler, alltäglicher Dinge, um deren vermeintliche Bedeutung und ihre Wahrheit zu hinterfragen. Buket Isgörens naive Zeichnungen schaffen mit einer intensiven Verwendung von Bleistift einen blockhaften, scherenschnittartigen Eindruck ihrer Zeichnungen, deren Details erst bei näherer Betrachtung zum Vorschein kommen. Den Arbeiten von Hannes Heinrich geht ein performativer Prozess voraus: Er ummantelt die dargestellten Objekte mit einer Leinwand und erschafft zeichnerische Abdrücke mit Kohle, bevor er den Bildträger weiterbearbeitet.

gig-munich.com
temporarygallery.org

Installation view 'Trisha Baga. There´s No “I“ in Trisha‘ (2005-07/ 2022), Courtesy the artist; Société, Berlin and beacon, Munich: photo: Thomas Splett.
Installation view 'Trisha Baga. There´s No “I“ in Trisha‘ (2005-07/ 2022), Courtesy the artist; Société, Berlin and beacon, Munich: photo: Thomas Splett.
Installation view 'Trisha Baga. There´s No “I“ in Trisha‘ (2005-07/ 2022), Courtesy the artist; Société, Berlin and beacon, Munich: photo: Thomas Splett.
Installation view 'Trisha Baga. There´s No “I“ in Trisha‘ (2005-07/ 2022), Courtesy the artist; Société, Berlin and beacon, Munich: photo: Thomas Splett.

Beacon
in Zusammenarbeit mit Société, Berlin

Trisha Baga. There´s No “I“ in Trisha
9. September - 15. Oktober 2022

Mit dem Betreten von beacon befindet man sich unmittelbar in Trisha Bagas Installation “There is no “I in Trisha Baga” (2005-07/2020). In einem klischeehaft anmutenden Wohnzimmer, ähnlich zu amerikanischen Sitcoms, ist Trisha Baga im Fernsehen zu sehen und erzählt in zwei Rollen gleichzeitig schlüpfend ein Soapopera-Teenager-Liebesdrama. Mittels bekannter Stereotypen, die gängige Geschlechterzuschreibungen, Ideen von Sexualität und sozialen Normen untermauern, hinterfragt Trisha Baga kritisch, wie populäre Serienformate unsere Sehweise und Wahrnehmung beeinflussen. Dabei fehlt es nicht an Ironie. Neben der Verwendung von konventioneller Pop-Musik, amateurhaften Kameraeinstellungen und Settings interagiert Trisha Baga mit einem eher ungewöhnlichen schauspielerischen Gegenpart: einer Schaufensterpuppe.

beacon-art.com
societeberlin.com

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