Lena Schramm, Götz Sophie Schramm

No Income · Double Kids

Project Info

  • 💙 Kunsthalle Darmstadt
  • 💚 Theresa Dettinger
  • 🖤 Lena Schramm, Götz Sophie Schramm
  • 💜 Theresa Dettinger
  • 💛 Sylvia Heidt

Share on

Lena Schramm, Rotte (Diogenes, Hipparchia, Haplokyon), 2022, Jeans, Aufnäher, Kojotenfell, Ketten und Holz, Maße variabel.
Lena Schramm, Rotte (Diogenes, Hipparchia, Haplokyon), 2022, Jeans, Aufnäher, Kojotenfell, Ketten und Holz, Maße variabel.
Lena Schramm, Detail: Rotte (Diogenes, Hipparchia, Haplokyon), 2022, Jeans, Aufnäher, Kojotenfell, Ketten und Holz, Maße variabel.
Lena Schramm, Detail: Rotte (Diogenes, Hipparchia, Haplokyon), 2022, Jeans, Aufnäher, Kojotenfell, Ketten und Holz, Maße variabel.
Exhibition view NO INCOME DOUBLE KIDS
Exhibition view NO INCOME DOUBLE KIDS
Götz Sophie Schramm, FÜR DAS FEUILLETON 1-4 (Selbstgewählter Titel, Arbeitsamt-Logo, Dürer-Initialen, Computercursor, Mercedes-Logo, Schwarze Fläche), 2018, Acryl, irisierender Lack und Alkydharz auf Holz, je 40 x 35 cm.
Götz Sophie Schramm, FÜR DAS FEUILLETON 1-4 (Selbstgewählter Titel, Arbeitsamt-Logo, Dürer-Initialen, Computercursor, Mercedes-Logo, Schwarze Fläche), 2018, Acryl, irisierender Lack und Alkydharz auf Holz, je 40 x 35 cm.
Lena Schramm, o. T. (Hundehütte), 2022, Holz, Dachpappe, Autobatterie, Elektrik, LED, 130 x 147 x 117 cm.
Lena Schramm, o. T. (Hundehütte), 2022, Holz, Dachpappe, Autobatterie, Elektrik, LED, 130 x 147 x 117 cm.
Lena Schramm, Detail: o. T. (Hundehütte), 2022, Holz, Dachpappe, Autobatterie, Elektrik, LED, 130 x 147 x 117 cm.
Lena Schramm, Detail: o. T. (Hundehütte), 2022, Holz, Dachpappe, Autobatterie, Elektrik, LED, 130 x 147 x 117 cm.
Exhibition view NO INCOME DOUBLE KIDS
Exhibition view NO INCOME DOUBLE KIDS
Lena Schramm, The Spinach Is Art, 2022, Öl und Pigment auf Leinwand, 150 x 120 cm.
Lena Schramm, The Spinach Is Art, 2022, Öl und Pigment auf Leinwand, 150 x 120 cm.
 Götz Sophie Schramm, DIE THEORIE ETHISCHER GEFÜHLE, 2021-2022, Öl und Acryl auf Leinen, 175 x 115 cm. WO STEHST DU MIT DEINER KUNST KOLLEGE, 2020-2021, Öl auf Leinen, 175 x 115 cm.
Götz Sophie Schramm, DIE THEORIE ETHISCHER GEFÜHLE, 2021-2022, Öl und Acryl auf Leinen, 175 x 115 cm. WO STEHST DU MIT DEINER KUNST KOLLEGE, 2020-2021, Öl auf Leinen, 175 x 115 cm.
Götz Sophie Schramm, OK BOOMER (Internetspruch, Nike Swoosh, Arbeitsamts-Logo, AfD-Logo), 2021-2022, irisierender Lack auf Gips, Maße variabel.
Götz Sophie Schramm, OK BOOMER (Internetspruch, Nike Swoosh, Arbeitsamts-Logo, AfD-Logo), 2021-2022, irisierender Lack auf Gips, Maße variabel.
Lena Schramm, Detail: o. T. (Hundehütte), 2022, Holz, Dachpappe, Autobatterie, Elektrik, LED, 130 x 147 x 117 cm.
Lena Schramm, Detail: o. T. (Hundehütte), 2022, Holz, Dachpappe, Autobatterie, Elektrik, LED, 130 x 147 x 117 cm.
Wie frei ist das künstlerische Leben im Spätkapitalismus? Ist es noch so rebellisch wie zu Zeiten der Avantgarde, ein Aufstand gegen bürgerliche Normen? Oder schränkt der finanzielle Außenseiter*innen-Status zunehmend ein? Götz Sophie Schramm und Lena Schramm thematisieren in ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung das Prekariat im Kunstbetrieb. Hinter glänzenden Fassaden und exklusiven Sektempfängen verbergen sich oft unsichere und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, die Machtmissbrauch begünstigen und Zukunftsängste schüren. Götz Sophie Schramms Memebilder in altmeisterlicher Malweise verbinden popkulturelle Referenzen mit deutschen Malereigrößen wie etwa Jörg Immendorf. Die Grenzen zwischen „high“ und „low“ verschwimmen, ebenso jene zwischen Kunst und Aktivismus. Als Quellen dienen Schramm digitale Bildwelten, Logos der Alltagskultur sowie der deutsche Kunstkanon. In OK BOOMER (2022) zieht Schramm die Symbole der AFD, des Arbeitsamts und der Sportmarke Nike heran, um die Beschränktheit binärer Identitätskonzepte und sexistischer Denkstrukturen zu reflektieren. Der irisierende Lack vereint die Skulpturen zu einer Serie, die einen Zusammenhang von Erwerbslosigkeit, Konsum- und Wahlverhalten andeutet. Louise Bourgeois‘ Spinne, Judy Chicagos Dinner Party und Meret Oppenheims Tasse: Ikonen der weiblichen Kunstgeschichte werden in Lena Schramms Gemälden zu Motiven auf Ecstasy-Pillen. Ihre Neuproduktion The Spinach is Art (2022), benannt nach einem Zitat des zeitgenössischen Kunststars Jeff Koons zu seiner Popeye-Skulptur, verbindet Clubkultur mit Institutionskritik. Mit den Arbeiten Rotte (Diogenes, Hipparchia, Haplokyon) und o. T. (Hundehütte) reflektiert Schramm in Bezug auf die antiken Kyniker*innen die eigene Wahlfreiheit hinsichtlich ihres Berufs sowie altbekannte Klischees von dem*r armen, provokativen Künstler*in. Von jeglicher Lebensrealität unberührt erscheint dabei nach wie vor der White Cube als elitärer Tempel. Frei nach dem Motto: „Die Arbeitsbedingungen müssen leider draußen bleiben.“ Auf berufliche Missstände aufmerksam zu machen und der zunehmenden Deregulierung, Flexibilisierung und Individualisierung des Arbeitsmarkts einen Riegel vorzuschieben, erscheint heute dringlicher denn je. Mit der Umkehrung des Marketingspruchs „Double Income No Kids“, der sich an die beliebte Zielgruppe von zwei Menschen in einer Paarbeziehung richtet, brechen Schramm und Schramm das sonst in der Kulturbranche so weitverbreitete Schweigen. Kuratiert von Theresa Dettinger. Götz Sophie Schramm (they/sie*er/sie) (*1983 in Potsdam) lebt und arbeitet in Berlin und Frankfurt am Main. Schramm studierte Fine Art an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Lena Schramm (*1979 in Berlin) lebt und arbeitet in Hamburg. Sie studierte Fine Art an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.
Theresa Dettinger

More KUBAPARIS