Taslima Ahmed

Canvas Automata

Project Info

Share on

Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Ausstellungsansicht: Taslima Ahmed. Canvas Automata, Westfälischer Kunstverein, 2023 Courtesy die Künstlerin und Galerie Noah Klink, Berlin / © Foto: Thorsten Arendt
Als Malerin stellt sich Taslima Ahmed (*1982 in Liverpool, GB) die Frage, durch welche Entwicklungen sich diese jahrhundertealte Kulturtechnik aktuell verändert und erneuert. In der Betrachtung zurückliegender Epochen, Stile und Mode findet sich immer der jeweilige Zeitgeist, eine gesellschaftspolitische Stimmung, eine künstlerische Kritik reflektiert. Erkennt man diese seismografische Fähigkeit der Kunst an, lässt sich fragen, was die Bildnisse unserer Gegenwart prägt.  Unsere Weltwahrnehmung und damit auch deren Abbildung in der Kunst ist längst beeinflusst von digitalen Technologien, künstlicher Intelligenz und Algorithmen, die das menschliche Sehen und kreative Schaffen zu imitieren versuchen. Wird sich dieser Entwicklungsschritt einreihen in die bekannte Abfolge von sich verändernden Malereitraditionen und Weltmodellen, die sich in ihnen abbilden?  Ausgebildet an der Städelschule hat Ahmed ab 2007 die Praxis der analogen Malerei hinter sich gelassen und sich vor dem Hintergrund zunehmender Technologisierung grundsätzlichen Fragen nach der Natur der Malerei gewidmet: Ist Malerei vorrangig eine geistige Übung? Muss sie mit der Hand ausgeführt werden? Wo fängt die Hand an? Als Malerin weiß Taslima Ahmed, wie man ein Bild mit einem Pinsel und Farbe aufbaut. Aber auf dem Bildschirm ist alles anders. Wie können hier Stilmittel der Malerei, wie das Chiaroscuro, das Impasto, Perspektive und Dreidimensionalität generiert werden?  Hier setzt Ahmed an und taucht tief ein in das Spannungsfeld zwischen künstlicher Intelligenz und menschlicher Wahrnehmung, legt aber immer Wert auf die Interdependenzen zwischen Mensch und Maschine: Ihre Malereien entstehen, weil ein Mensch eine Maschine steuert (anders als bei KI-generierten Bildern) und - in Ahmeds Fall - herausfordert.  Der Aspekt der Simulation ist von großer Bedeutung in diesem Zusammenhang: Manches KI-Modell simuliert ein Objekt, ein Bild auf rein phänomenologischer Ebene – es bleibt undurchsichtig für uns, wie die KI zu diesem Endprodukt gelangt ist. Welche Datensätze, welche Informationen hat sie wie verarbeitet? Der Prozess bleibt eine Black Box. Es gibt aber auch Rechenmodelle, die längst auf neuronalen, genetischen und reproduktiven Prozessen basieren und die damit (menschliches) Leben, Wachstum, Reproduktion und Evolution imitieren.   Ahmed nutzt verschiedene Rechenmodelle, KI, Mittel der digitalen Bildproduktion und Drucktechniken, um die Illusion und Haptik der analogen Malerei zu rekonstruieren. Ausgehend von medientheoretischen und philosophischen Überlegungen sowie malereigeschichtlichen Referenzen entwickelt sie Motive, mit denen sie die Grenzen dieser Technologien auslotet und zugleich die Einzigartigkeit menschlicher Wahrnehmung unter Beweis stellt. Wenn man so will, vollzieht Ahmed ihre eigenen Turing Tests.  Dabei geht es auch um eine emanzipatorische Geste gegenüber einer jahrhundertelangen Malereitradition mitsamt der Bürde der ständigen Innovation sowie gegenüber einer Allgegenwärtigkeit und stetig steigender Einflussnahme digitaler Technologien. Indem Ahmed sich einarbeitet in die komplexe Welt der digitalen Technologien und deren Potentiale, befreit sie sich aus einer passiven Rolle und wird von der bevormundeten Konsumentin zur Herausforderin.  Nicht zuletzt kreieren die Werke (erst recht in ihrer streng-klassischen Inszenierung in einem White Cube) eine wirkmächtige Simulation von analoger Malerei, dem vertrauten Phänomen von Farbe auf Leinwand, das wir gewohnt sind, in einer Ausstellung zu sehen. Doch diese Simulation, dieses Weltmodell kollabiert in dem Moment, in dem die Betrachter:innen realisieren, dass hier weder Ölfarbe noch Pinsel am Werk waren. Die Fragen, die dieser Moment der Reflexion der Interpretation der eigenen Wahrnehmung auslöst, sind der ebenso produktive wie schwerverdauliche Kern dieser Arbeiten.   

Kristina Scepanski

More KUBAPARIS